Allem voran steht die Erkenntnis, dass nicht der Mensch das Licht geformt hat, sondern das Licht den Menschen
(Eib Eibelshäuser)
Bild: Licht fällt auf Glasschalen in der
Glaserei Hergiswil
Jede Kunstform hat ihr eigenes Mittel, dasjenige der Fotografie ist das Licht. Gleichermassen wie der Gottesbegriff für die Theologie, ist "Licht" der zentralste Aspekt der Fotografie. Fragestellungen zum Licht werden entsprechend auch bei den meisten fotografischen Themen behandelt, seien diese technischer oder gestalterischer Natur. So ergeben sich Teilthemen, welche sich einerseits überschneiden, andererseits aber auch kein Ganzes bilden. Dieses verstreute Treibgut möchte ich hier zusammentragen, aufschichten und eventuell auch ein wenig ordnen, damit wir um den sich ergebenden Haufen herumgehen können, in der hoffnungsvollen Annahme, ihn aus verschiedenster Richtung betrachtend dann auch zu erkennen um was es sich dabei genau handelt.
Sokrates: Was willst du also zuerst? Oder sollen wir, wie auch du eben, mit der Sonne anfangen?
Hermogenes: Ganz recht.(Dialog zwischen Sokrates und Hermogenes, aufgezeichnet von Platon im Kratylos)
Das Thema lässt sich ordnen nach den Fragen die wir in fotografischem Zusammenhang stellen:
Ein Ansatz zu diesem Stückwerk:
Licht lässt sich aus fotografischer Sicht nach drei Eigenschaften analysieren:
Aus diesen drei Aspekten ergeben sich für den Fotografen die Möglichkeiten der Lichtführung respektive Lichtgestaltung, gestalterische Aspekte des Lichts:
Weiter gibt es persönlichen Ansichten zum Umgang mit Licht in der Fotografie,
Auch dass die Welt uns farbig erscheint ist ganz im wesentlichen auf Licht zurückzuführen. Zum Thema Farbe gibt es ein eigenes Kapitel: Farbe- und Farbgestaltung.
Verwandt damit ist unser Schönheitsempfinden für Licht und Farbe. Ein paar Gedanken dazu finden sich im Kapitel zur Ästhetik: Das individuell Schöne.
Natürlich gibt es auch Literatur zum Thema Licht, wenig erstaunlich nicht zu knapp. Deshalb nur eine kleine Auswahl meinerseits:
Fil Hunter, Steven Biever, Paul Fuqua
Licht – Magie & Wissenschaft
Addison-Wesley Verlag, ISBN 978-8273-2880-9
Dies ist kein Buch mit schönen Bildern die andere gemacht haben. Das Buch erklärt die elementarsten Grundlagen von fotografischem Licht, Basics die man sonst nur ganz selten irgendwo erklärt kriegt. Das Buch ist meines Erachtens nach das gesuchte Bindeglied zwischen all den mit Beispielen überladenen Anfängerbüchern die uns als Anfänger zurücklassen und den Lichtgestaltungsbüchern, welche uns mit genialen Bildern vor allem aufzeigen weshalb die anderen Profis sind und wir nicht. Wenn Sie die Grundlagen aus diesem Buch erst einmal begriffen haben werden Sie das Thema Licht auf eine Art verstehen, welche Sie Licht anders sehen und Lichtprobleme basierend auf Überlegungen lösen lässt.
Eberhard Schuy
Objektfotografie im Detail
Addison-Wesley Verlag, ISBN 978-3-8273-2885-4
Hab ich oben noch geschrieben kein Buch mit schönen Bildern, in diesem Buch finden Sie die genialen Bilder. Hat man die Grundlagen aus dem Buch Licht - Magie & Wissenschaft erst mal begriffen, so zeigt dieses Buch die kreative Anwendung der Lichtführung, respektive die Gestaltung von Lichtstimmungen auf Höchstniveau.
Cyrill Harnischmacher
lowbudgetshooting - Fotozubehör einfach selbst gebaut
ISBN 3-00-016166-x
Das Fotostudio auf dem heimischen Tisch ist die ideale Ausgangslage zum Sammeln von ersten Erfahrungen in Lichtführung. Dieses Buch beschreibt die einfache Herstellung und Anwendung von wichtigem Zubehör wie Aufnahmetisch, Hohlkehlen, Lichtzelten, Reflektoren und Diffusoren.
Joe McNally
Der entscheidende Moment
Ein Weltklasse-Fotograf packt aus
Addison-Wesley Verlag, ISBN: 978-3-8273-2693-8
McNally erläutert anhand von Bildbeispielen in kurzen Abschnitten, wie er zu seinen Bildern kommt. Seine Gedanken kreisen weitgehend um die Themen "Licht" und "Was unternehme ich, um trotz widrigen Umständen das Bild machen zu können". Technik? Ja kommt auch vor - in Form von "man nutzt sie". Ein schönes Buch, manch ein Amateur dürfte damit unsanfte in der Realität landen - was für das künftige Schaffen ganz nützlich sein kann.